Erkältung kurz vor GT / Geburtstermin: Was kann man tun und was muss man beachten?
In den letzten Wochen der Schwangerschaft steigt die Aufregung von werdenden Eltern besonders. Schließlich ist das Baby bald da und alles muss bis dahin fertig sein. Auch wenn die Freude über die bevorstehende Geburt von Tag zu Tag wächst, kann diese Phase ziemlich stressig sein. Bei einem geschwächten Organismus haben Viren und Bakterien dann ein leichtes Spiel. Eine Erkältung kurz vor dem Geburtstermin sollte natürlich unbedingt vermieden. Wenn es Dich erwischt hat, brauchst Du aber nicht gleich in Panik zu verfallen.
Wann sollte der Arzt aufgesucht werden?
Eine Erkältung kurz vor dem Geburtstermin ist besonders ernst zu nehmen, wenn bereits eine schwere Grunderkrankung vorliegt. Bei hohem Fieber, das über mehrere Tage anhält, ist der Gang in die Praxis oder direkt ins Krankenhaus ebenso ratsam. Ab einer Temperatur von 39 Grad Celsius wird es gefährlich. Eitriger oder blutiger Auswurf sind ein deutliches Warnzeichen, das dringenden Handlungsbedarf vorgibt. Atemnot ist besser unter ärztlicher Aufsicht zu behandeln. Sollten starke Symptome über eine Woche hinaus bestehen, ist fachliche Kompetenz hinzuzuziehen.
Kann eine starke Erkältung Wehen auslösen?
Ein leichter Infekt ist auch während einer Schwangerschaft kein Problem. Das Baby wird mittels eines Nestschutzes im Leib der Mutter vor Krankheitserregern geschützt. Der Bauch der werdenden Mama ist für das ungeborene Kind ein gut behüteter Raum. Wenn die Infektion nur die oberen Atemwege befällt, brauchst Du keine Maßnahmen ergreifen. Sollte der Infekt allerdings weiter in den Körper eindringen, sind gewisse Symptome zu beachten. Hohes Fieber kann frühzeitig Wehenauslösen, deshalb solltest Du bei einer Körpertemperatur von über 39 Grad Celsius fiebersenkende Methoden anwenden.
Die klassischen Wadenwickel sind nach wie vor geeignet, um den Körper abzukühlen. Auch eine ausreichende Zufuhr von Flüssigkeit hilft beim Senken der Temperatur. Mineralwasser und Tees mit viel Vitamin C sind ideal. Um den Virus aus dem Körper zu bekommen, sollte viel geschwitzt werden. Starker Husten ist außerdem nicht ungefährlich. Ein heftiger Anfall kann Wehen und die Geburt ebenfalls frühzeitig auslösen, daher solltest Du versuchen, den Reiz zu mindern.
Warme Milch mit Manuka-Honig ist ein effektives Mittel. Um den Schleim aus der Lunge zu befördern, können auch Inhalationen angewandt werden. Während der Schwangerschaft sind diese so schonend wie möglich zu gestalten. Bereits warmer Wasserdampf kann dabei helfen, gereizte Atemwege zu beruhigen. Natürliche Zugaben in Form von Kräutern wie Kamille ist noch wirksamer. Das Inhalieren mit Salzwasser gilt zudem als einfach und effektiv.
Kann eine Erkältung den Geburtstermin verzögern?
Eine leichte Erkältung kurz vor dem Geburtstermin verzögert die Ankunft des Babys in der Regel nicht. Der Nachwuchs kommt, wenn er soweit ist. Ein kleiner Infekt spielt dabei keine Rolle. Während des Geburtsvorgangs schüttet Dein Körper vielzählige Hormone aus, die die Symptome der Erkältung verblassen lassen. Sobald die Wehen einsetzen, bist Du fit genug, um einen neuen Menschen auf die Welt zu bringen.
Im letzten Drittel der Schwangerschaft können Infekte mit schwereren Verläufen in einigen Fällen den ursprünglichen Geburtstermin etwas nach hinten verschieben, da sich der Körper erst einmal auf die Bekämpfung der Erkältung konzentriert. Bei der Verzögerung handelt es sich allerdings nur um ein paar Tage, die nicht weiter ins Gewicht fallen.
Was tun gegen Erkältung in der Schwangerschaft?
Ein Infekt in der Schwangerschaft ist kein seltenes Phänomen, trotzdem kannst Du Dich mit Deinem Verhalten zumindest etwas davor schützen. Handhygiene und Abstand zu infizierten Personen ist ratsam, um nicht mit Krankheitserregern in Kontakt zu kommen. Ist der Infekt bereits da, sollte in erster Linie auf Hausmittel zurückgegriffen werden. Medikamente sollten vor dem Geburtstermin nicht direkt zum Einsatz kommen. Wadenwickel und eine vermehrte Flüssigkeitsaufnahme senken Fieber. Mineralwasser und Tees mit Melisse, Hagebutte und Himbeeren, die viel Vitamin C enthalten, bieten sich hier besonders an.
Die gute alte Hühnerbrühe wirkt auch im 21. Jahrhundert hervorragend. Um die Atemwege wieder freizubekommen, helfen Inhalationen. Einfacher warmer Wasserdampf reicht schon aus, um die Schleimhäute zu beruhigen. Bei der Verwendung von Kräutern sollten nur Pflanzen genutzt werden, die für Schwangere unbedenklich sind. Kräuter wie Kamille, Salbei und Melisse lindern die Symptome deutlich. Echinacea und Kampfer sind von werdenden Müttern aber besser fernzuhalten. Das Inhalieren mit Salzwasser kann ebenso zu deutlichen Verbesserungen führen. Eine Anwendung am Tag sollte schnell für Wohlbefinden sorgen. Bei einer Erkältung ist Schwitzen hilfreich. Beim Ruhen im Bett solltest Du Dich dick einpacken und den Erreger über die Poren herausspülen. Vom Schweiß durchnässte Kleidung und Bettwäsche ist besser mehrmals am Tag zu wechseln.
Werden die Symptome schlimmer, ist der Gang zum Arzt dringend anzuraten. Dieser weiß genau, welche Mittel für das ungeborene Kind unbedenklich sind und wie ernst der Zustand ist. Eine medikamentöse Selbstbehandlung ist für werdende Mamas keinesfalls zu empfehlen.