Die Geburt meines Kindes

Dein letzter Schwangerschaftsmonat liegt hinter dir und jetzt wird es ernst: Euer Baby wird geboren! Erfahre alles wichtige rund um die Geburt.

Wo kann ich entbinden?

Der in Deutschland am meisten verbreitete Ort, um ein Kind auf die Welt zu bringen, ist das Krankenhaus. Spezielle Geburtskliniken sind auf alle Eventualitäten eingestellt. Hier ist dein Kind sicher aufgehoben. Viele Krankenhäuser bieten die Möglichkeit, die Räumlichkeiten und Kreißsäle vorab zu besichtigen. Hier zeigt sich oft sofort ein Gefühl, ob dies das Krankenhaus deiner Wahl wird.

Manche Kliniken haben den Vorteil, dass neben einem nahegelegenen Operationssaal auch eine Kinder-Intensivstation vorhanden ist. Diese wird glücklicherweise nur in den seltensten Fällen benötigt. Das Wissen um ihre Existenz allein beruhigt viele Frauen, wenn sie sich mit der Frage beschäftigen, ob sie ihr Kind hier zur Welt bringen wollen. Die umfassende medizinische Betreuung vor Ort, stellt für dein Kind einen guten Start ins Leben dar.

Es ist wichtig, sich im Klaren zu sein, dass du als gesetzlich Versicherte zumeist auf einem Mehrbett-Zimmer untergebracht werden wirst. Privatversicherten Frauen steht der Aufenthalt in einem Einzelzimmer zu. Ein Einzelzimmer kann oft gegen einen Aufpreis auch von gesetzlich Versicherten genutzt werden oder wenn diese eine zusätzliche Versicherung hierfür abgeschlossen haben. In manchen Kliniken stehen sogar Familienzimmer zur Verfügung, in denen auch der Vater über Nacht bleiben darf.

Was in den Niederlanden der Regelzustand ist, ist in Deutschland eher eine Ausnahme. Eine, von einer Hebamme begleitete, Hausgeburt. In gewohnter Umgebung kommt dein Kind hierbei direkt zu Hause auf die Welt. Dies kann eine ganz spezielle und intime Prozedur sein. Gerade Mütter, die zum ersten Mal schwanger sind, bevorzugen jedoch einen Ort, der medizinische Sicherheit bietet und nicht zuletzt auch eine Betäubung zulässt. Die größte Herausforderung besteht darin, eine begleitende Hebamme zu finden, die diese Kapazitäten aufbringen kann und die gleichzeitig mit dir und deinem Partner harmoniert.

Die Voraussetzung hierfür ist eine risikofreie Schwangerschaft. Und auch dies bewahrt nicht davor, dass du eventuell, im Fall von Komplikationen, ins Krankenhaus musst. Die Vorbereitung auf eine Entbindung im Krankenhaus fällt also keinesfalls weg. Eine besondere Auseinandersetzung bedarf es dem Thema, wie du und dein Partner mit einem besonderen Ausgang der Geburt umgehst.

Trotz aller technischen Errungenschaften kann es sein, dass Kinder krank, behindert oder gar tot geboren werden. Dies ist äußerst selten, aber es kann passieren. Geschieht dies im Krankenhaus, wird es gesellschaftlich akzeptiert, da alle medizinischen Maßnahmen getroffen werden konnten. Bei einer Hausgeburt oder einer Geburt im Geburtshaus, mit solch weitreichenden Konsequenzen, wird im Umfeld häufig der Vorwurf der unterlassenen Hilfestellung laut. So obskur dieser Vorwurf ist, denn auch im Krankenhaus wäre der Verlauf ähnlich gewesen, so hartnäckig wird er sich halten. Auf diese Effekte müssen du und dein Partner durch die Hebamme vorbereitet werden.

Eine Alternative, deine Geburt in einem geschützten Rahmen und von Hebammen betreut zu erleben, ist ein Geburtshaus. In einem Geburtshaus haben sich Hebammen zusammengeschlossen, um in einer hausgeburtsähnlichen Atmosphäre Paaren eine natürliche Geburt ihres Kindes zu ermöglichen. Dies setzt eine intensive Betreuung durch die diensthabenden Hebammen voraus. Eine frühzeitige Anmeldung ist demnach meist erforderlich.

Zur Risikominimierung arbeiten Geburtshäuser meist mit einem Ärzteteam oder einer bestimmten Klinik zusammen. Geburtshäuser stellen dabei keine Konkurrenz zur Hausgeburt oder Kliniken dar, jedoch ermöglichen sie eine natürliche Geburt in einer vertrauten Umgebung. Nach der Geburt wird die Familie nach Hause entlassen und das Wochenbett beginnt vom ersten Tag an daheim. Im Allgemeinen findet eine intensive Betreuung durch eine Hebamme vor, während und nach der Geburt statt. Die Kosten werden, wie auch im Krankenhaus, von der Krankenkasse getragen.

Wie kündigt sich eine spontane Geburt an?

Die meisten Frauen bemerken den Anfang der Geburt durch stetig wiederkehrende Wehen. Zunächst sind diese noch unregelmäßig und in großen Abständen. Manche Frauen sind sich in diesem Stadium nicht sicher, ob es sich um Übungswehen oder echte Wehen handelt. Schrumpft der Abstand deiner Wehen auf 5 Minuten und liegt die Dauer einer Wehe bei einer Minute über eine Stunde hinweg, solltest du dich spätestens auf den Weg ins Krankenhaus machen. Generell gilt natürlich, dass es besser ist, zu früh dort anzukommen, als zu spät. Solltest du dich unbedingt danach fühlen, das Krankenhaus eher aufzusuchen, dann tu dies. Es kann lediglich passieren, dass du nach dem Aufnahmegespräch wieder nach Hause geschickt wirst, um zu einem späteren Zeitpunkt wiederzukommen.

In etwa zehn Prozent der Fälle platzt zunächst die Fruchtblase, bevor die Wehen einsetzen. Es ist dann sofort an der Zeit, sich ins Krankenhaus zu begeben. In seltenen Fällen tritt ein ganzer Schwall auf einmal aus, auch wenn dies in Filmen häufig so dargestellt wird. Meist äußert es sich zunächst wie ein extrem starker Ausfluss, der nach kurzer Zeit eher die Vermutung auf plötzliche Inkontinenz lenkt. Doch handelt es sich in diesem Fall um Fruchtwasser, das ständig nachproduziert wird. Dein Kind wird auch nach Stunden nicht im Trockenen liegen. In der Endphase der Schwangerschaft wird das Fruchtwasser stündlich zu einem Drittel erneuert. Dementsprechend fließt es immer weiter, während du dich auf den Weg ins Krankenhaus machst.

Im Gegensatz zum Urin, riecht das Fruchtwasser leicht süßlich. Zur Kontrolle kannst du ein Toilettenpapier einführen. Wird dieses Papier vaginal feucht, ist es eindeutig, dass es sich um Fruchtwasser handeln muss. Ist der Ausfluss klar, läuft alles ganz normal ab. Ist das austretende Fruchtwasser jedoch gelblich grün gefärbt, sollte die Geburt möglichst schnell, spätestens jedoch innerhalb der nächsten 24 Stunden erfolgen. In allen Fällen gilt es die Ruhe zu bewahren, wenn du dich auf den Weg ins Kranken- oder Geburtshaus begibst. Hektik und Stress, so aufregend die Situation auch sein mag, wirken sich negativ auf den Geburtsvorgang aus.

Wie verläuft nun die Geburt?

Natürlich verläuft keine Geburt wie jede andere. Gewisse Abläufe sind bei einer anstehenden Geburt zur Routine geworden. So wird zunächst mit der Anamnese, quasi der medizinischen Bestandsaufnahme, begonnen. Hierfür ist es unbedingt erforderlich, dass du deinen Mutterpass bei dir hast.

Im Krankenhaus wirst du zunächst von einem Gynäkologen, im Geburtshaus von einer Hebamme, untersucht. Hierbei wird festgestellt, wie deine Schwangerschaft bisher verlief, ob es Besonderheiten gab, auf die geachtet werden muss und wie nun die nächsten Schritte aussehen.

Ab dem Beginn der regelmäßigen Wehen ist davon auszugehen, dass die Geburt in ungefähr zwölf Stunden stattfinden wird. Auch die Öffnung des Muttermundes spielt dabei eine wichtige Rolle. Diese wird von der Hebamme eingehend und immer wieder kontrolliert. Für deinen Partner wird der Beginn der Geburt eures Kindes meist dann erkennbar, wenn du die Schmerzen beginnst zu veratmen.

Sollten einige dieser Faktoren sich stark verzögern, kann es sein, dass dir geburtseinleitende Mittel nahegelegt werden. Dies kann in Form von Vaginalzäpfchen, Medikamenten oder durch einen Tropf mit Oxytocin stattfinden. Das Zäpfchen kann auch als Gel vor den Muttermund gebracht werden und beschleunigt dort die Wehentätigkeit. Das Medikament zur Einnahme zielt eigentlich auf Linderung bei Magen-Darmgeschwüren ab. Es wirkt jedoch auch beschleunigend auf die Öffnung des Muttermundes. Das Hormon Oxytocin regt in der Hirnanhangdrüse die Wehentätigkeit an.

In den meisten Fällen wird zwischen der Aufnahme und dem Geburtsprozess noch einige Zeit verstreichen. Dass du noch einmal gebeten wirst, auf dem Gelände oder im Haus spazieren zu gehen, ist keine Seltenheit. Wenn du dann auf die Station zurückkehrst, beginnt die Geburt häufig nach nicht allzu langer Zeit.

Zu unterscheiden sind die verschiedenen Geburtsarten. Eine spontane Geburt bedeutet, dass das Kind auf natürlichem Wege, also vaginal und mit dem Kopf zuerst geboren wird. Es bedeutet nicht, dass sich das Kind überraschenderweise dazu entscheidet plötzlich auf die Welt zu kommen. Neben dem Kaiserschnitt als operative Geburtsvariante, sind außerdem die vaginal-operativen Entbindungsmethoden mit der Saugglocke und der Geburtszange zu unterscheiden. In den meisten Fällen wird zunächst mit einer Spontangeburt begonnen. Operative Eingriffe sind zumeist erst zum Schluss notwendig.

Schreitet die Geburt voran und du befindest dich in einer Klinik, wirst du in den Kreißsaal verlegt. Das Wort leitet sich im Übrigen vom Wort „Kreischen“ ab und sollte dir nicht zuletzt eine Hürde nehmen: Während der Geburt sind Scham und übertriebene Rücksichtnahme überflüssig. Die anwesenden Hebammen wissen, was dich erwartet und es ist nicht die erste Geburt, die sie begleiten. Du musst in dieser Situation niemandem etwas beweisen. Wie du mit Schmerzen umgehst, wird dich in dieser Situation letztendlich vielleicht sogar selbst überraschen, aber schämen musst du dich dafür nicht.

Das richtige Bett für das Kind

Die Phasen der Geburt

In welchem Stadium der Geburt du dich befindest, lässt sich zum einen an der Öffnungsweite des Muttermundes durch die Hebamme abschätzen. Zum anderen, und dies wird für dich selbst leichter zu erkennen sein, anhand der Art deiner Wehentätigkeit. Generell wird die Geburt in die Abschnitte: Eröffnungsphase, Übergangsphase und Austreibungsphase unterteilt.

Die Wehen der Eröffnungsphase dauern von Beginn der Wehentätigkeit bis zu einer Öffnung des Muttermundes von sieben bis acht Zentimetern. Mit dem Eintritt in die Eröffnungsphase dauert es in der Regel etwa zwölf Stunden, bis dein Kind auf der Welt ist. Es kann auch bereits in vier Stunden, vielleicht aber auch erst 24 Stunden so weit sein. Die Dauer der Eröffnungswehen kann demnach von unterschiedlicher Dauer sein.

Die Übergangsphase nimmt einen recht kurzen, aber sehr wehenintensiven, Zeitabschnitt in Anspruch. Sie endet, wenn der Muttermund vollständig, also auf etwa zehn Zentimeter, geöffnet ist. Der Kopf deines Kindes passt nun durch den Geburtskanal. Dabei muss es nicht nur einfach nach unten, sondern auch ein Vierteldrehung durchführen, was für das kleine Wesen einen enormen Kraftakt bedeutet. In dieser Phase kann es sein, dass die Herztöne deines Kindes langsamer werden. Dies ist kein Grund zur Besorgnis und wahrscheinlich wirst du während der Geburt dies selbst gar nicht mitbekommen. In dieser Phase spätestens wirst du intensiv betreut und durch die Geburt begleitet.

Die Presswehen sind Bestandteil der Austreibungsphase. Dein Kind hat nun die Vierteldrehung abgeschlossen und seinen Kopf abgesenkt. Mit seinem Gesicht drückt es bei seiner Abwärtsbewegung gegen deinen Enddarm und das wiederum verstärkt für dich das Gefühl, dass dein Kind nun wirklich ans Tageslicht gelangen muss. Diesen Pressdrang kannst du nicht unterdrücken. Für diese Phase wirst du vorab einen Einlauf erhalten haben, um das Geburtsbett sauberer zu halten. Die Vorstellung, dass dein Kind so groß wie eine Melone, nun durch eine Öffnung, so groß wie eine Zitrone, passen soll, klingt abstrus, doch es ist möglich und machbar. Dein Kind wird seinen Kopf durchstrecken müssen, um sich seinen Weg nach draußen zu bahnen.

Die Dauer der Austreibungsphase ist in ihrer Dauer nicht genau zu bestimmen. Sie kann nach drei Presswehen vorüber sein, sie kann aber auch über eine Stunde andauern. Es ist besonders wichtig, dass du den Anleitungen der Hebamme hier Folge leistest, damit du und dein Kind gemeinsam die Geburt sicher und gesund durchlebst.

Kommt es in der Austreibungsphase zu einem Geburtsstillstand, bist du zu erschöpft oder krank, ist das Betäubungsmittel nicht rechtzeitig ausgeklungen und du spürst die Wehen nur gering oder besteht eine gesundheitliche Gefährdung für dein Kind, kann es zu einem operativen Eingriff unter der Mithilfe einer Geburtszange (Forceps) oder Saugglocke kommen.

Fällt die Entscheidung für eine Zangengeburt, wirst du zunächst betäubt werden und deine Harnblase wird mit einem Katheter entleert, um den Eingriff zu vereinfachen. Oft wird ein Dammschnitt durchgeführt, um den Eingriff zu erleichtern. Bei der Zangengeburt führt der Arzt zwei Metalllöffel, deren Größe er vorher festgelegt hat, in die Scheide ein und positioniert sie wie zwei Hände am Kopf des Kindes. Dann werden die Löffel miteinander verbunden und der Kopf des Kindes wird aus der Scheide gezogen. Die Geburt des ganzen Kindes erfolgt dann wie eine normal verlaufende Geburt.

Bei einer Saugglockengeburt ähnelt das Vorgehen sehr der Zangengeburt. Saugglocken gibt es in Ausführungen aus Silikon und Metall und diese wiederum in verschiedenen Größen. Sie sind über einen Schlauch mit einer Pumpe verbunden. Nach einer genauen Untersuchung wird die Saugglocke am Kopf des Kindes platziert.

Der Arzt erzeugt nun einen Unterdruck und saugt damit den Kopf des Kindes an. Der Aufbau des richtigen Unterdrucks kann einige Minuten in Anspruch nehmen. Bei der nächsten Wehe zieht der Arzt vorsichtig mit der Saugglocke am Kopf des Kindes, während die Gebärende presst. Ist der Kopf ausgetreten, wird die Saugglocke abgelöst und die Geburt verläuft normal weiter. In einigen Fällen bleibt auf dem Kopf des Kindes eine leichte Schwellung zurück, die nach wenigen Tagen wieder verschwunden ist.

Oftmals fällt die Entscheidung zugunsten des Hilfsmittels, mit dem der geburtshelfende Arzt mehr Erfahrung hat. Eine Zangengeburt lässt sich schneller durchführen und kommt daher in Notsituationen häufiger zum Einsatz. Die Saugglockengeburt birgt weniger Verletzungsrisiken für die Gebärende.

Eine gebärende Frau wird durch die Geburt häufig von ihrem Partner begleitet. Viele Frauen beschreiben dieses Bedürfnis und Gefühl als „Da-sein ist alles“. Dein Temperament und deine Schmerzen können während der Geburt eine Frau aus dir machen, die dein Partner bisher noch nicht kennengelernt hat. Dass dein Partner in dieser Situation überfordert sein kann, muss für dich jedoch nicht bedenklich sein, denn die anwesende Hebamme wird auch diesen Teil der Geburt im Griff haben. Es kommt häufig vor, dass sie auch dem Partner Anweisungen gibt, damit er dich auf beste Art und Weise unterstützen kann.

Welche Schmerzlinderung gibt es bei einer Geburt?

Eine Geburt geht unweigerlich mit Schmerzen einher. Diese Schmerzen haben dabei die Funktion, die Geburt voranzutreiben. Das Schmerzempfinden ist dabei von Frau zu Frau unterschiedlich. In verschiedenen Phasen der Geburt kannst du dir auf verschiedene Art und Weise Linderung verschaffen. Dies kann dir zusätzlich die Ängste nehmen und muss nicht in einer absoluten Betäubung enden.

Es gibt durchaus nichtmedikamentöse Methoden, die beruhigend und entspannend wirken können. In der Eröffnungsphase haben sich neben Atemübungen und Bewegungen auch Massagen bewährt. Deine Atmung kannst du gezielt steuern und den Schmerz ausatmen. Dazu kannst du auf und ab gehen, dein Becken kreisen lassen und verschiedene Sitz-, Hock- und Liegepositionen einnehmen. Eine Massage mit Druck auf den Kreuzbeinbereich entspannt deinen Rücken und lindert den Muttermundschmerz.

Viele Frauen beschreiben Wärme als wohltuend. Besonders durch ein Bad kannst du dabei dein Wohlbefinden steigern und dich treiben lassen. Oftmals bieten die Klinken verschiedene Badezusätze hierfür an. Du kannst jedoch auch deinen eigenen Badezusatz mitbringen. Lavendel wirkt hierbei besonders beruhigend.

Alternative Methoden finden zunehmenden Zuspruch. Akupunktur ist wirksam, schränkt jedoch deine Bewegungsmöglichkeiten ein. Auch verfügt nicht jeder Geburtsbegleiter über die Kenntnis und Fertigkeit der Akupunktur. In der Praxis ist sie bei einer Geburt daher nur selten zu finden.

Die Homöopathie kennt verschiedene Möglichkeiten. Auch hier ist eine speziell ausgebildete Hebamme notwendig, um dir die passenden Mittel zu verabreichen. Warst du schon während der Schwangerschaft geruchsempfindlich und hast dich von Gerüchen beeinflussen lassen, so können ätherische Öle, wie Bachblüte, Kamille, Lavendel und Rosmarin helfen. Sie können in einer Duftlampe ihre Wirkung verbreiten oder dem Massageöl beigefügt werden, das dein Partner bei deiner Massage verwendet.

Medikamentöse Mittel nehmen dir viele Schmerzen. Sie können sogar den Geburtsprozess beschleunigen. Der Arzt wird dich zu den möglichen Nebenwirkungen informieren. So werden in der Eröffnungsphase entkrampfende Mittel (Spasmolytika) wie Buscopan, Zäpfchen oder gar Spritzen verabreicht, um den Muttermund zu entspannen. Dabei wird sichergestellt, dass die Mittel keine Auswirkungen auf dein Kind haben.

Sind die Schmerzen außergewöhnlich stark, ist auch die Gabe von Pethidin, einem Opiat, möglich. Es dämpft den Schmerz, wird aber auch dich und dein Kind schläfrig machen. Bei einer Verabreichung ist eine genaue Kontrolle der Lebensfunktionen unbedingt erforderlich.

Ab einer Öffnung des Muttermundes von etwa fünf Zentimetern, also in einer späteren Geburtsphase, in der das Schmerzmittel nicht mehr auf dein Kind übergehen kann, sind die Periduralanästhesie (PDA) und die Spinalanästhesie Möglichkeiten, um deinen Unterkörper zu betäuben. In beiden Fällen wird ein Medikament in den Rücken gespritzt.

Bei der PDA wird dir ein längerer/weicher Katheter in den sogenannten Periduralraum zwischen Rückenmarkskanal und Wirbel gelegt. Das Medikament umspült hier das Rückenmark und dessen Nerven und betäubt deine Schmerzen in 15 bis 20 Minuten und wirkt für etwa zwei Stunden. Eine Nachdosierung ist sehr einfach zu realisieren und eignet sich somit besonders, sollte ein Kaiserschnitt notwendig werden. Eine Nebenwirkung kann ein Blutdruckabfall sein, dem medikamentös entgegengewirkt werden kann.

Bei der Spinalanästhesie wird das Medikament direkt in den Rückenmarkskanal gespritzt. Diese Methode wird auch noch in der letzten Geburtsphase verabreicht und auch dann, wenn es zu einem Notfallkaiserschnitt kommen sollte. Dabei bleibst du bei Bewusstsein. In seltenen Fällen kommt es nach der Behandlung zu starken Kopfschmerzen.

Wann ist ein Kaiserschnitt notwendig?

Noch vor einiger Zeit wurden Kaiserschnitte (sectio caesarea) nur bei Notwendigkeit durchgeführt. Inzwischen können sie jedoch auch auf ausdrücklichen Wunsch durchgeführt werden. Es wird unterschieden zwischen primärer Sectio, wenn eine medizinische Notwendigkeit zum Kaiserschnitt von Anfang an feststeht, sekundärer Sectio, wenn bei einer spontanen vaginalen Geburt ein Kaiserschnitt plötzlich erforderlich wird, und dem Kaiserschnitt auf Wunsch.

Etwa ein Drittel aller Kinder in Deutschland kommen per Kaiserschnitt zur Welt.

Beim Kaiserschnitt wird die Bauchdecke und Gebärmutter aufgeschnitten, um so das Kind zur Welt zu bringen. Die Gründe für die Durchführung dienen stets dem Schutz der Gesundheit von Mutter und Kind. Die Gründe für einen Kaiserschnitt sind unter anderem Querlage des Kindes, Beckendeformation der Mutter, vorzeitige Ablösung der Plazenta, Gewicht des Kindes über 4,5 kg, ein auffälliges CTG, Geburtsstillstand und einige Gründe mehr. Die Beweggründe, wie Angst vor Geburtsverletzungen oder bessere Planbarkeit zum Wunschkaiserschnitt, sind nachvollziehbar, jedoch birgt ein Kaiserschnitt mehr Nach- als Vorteile und wird von Ärzten kritisch beurteilt.

Zwillinge werden zumeist per Kaiserschnitt geboren. Entscheidend ist jedoch die Geburtsposition des ersten Zwillings. Liegt dieser mit dem Kopf nach unten, kann theoretisch eine vaginale Geburt stattfinden. Die Vorteile und Risiken müssen vorab unbedingt mit deinem Gynäkologen und gegebenenfalls mit dem behandelnden Arzt im Krankenhaus abgesprochen werden.

Entgegen häufiger Meinung ist eine Steißlage kein zwingender Grund für einen Kaiserschnitt. Viele Kliniken scheuen jedoch den Aufwand und die Risiken, ein Kind, das in Steißlage liegt, per Spontangeburt auf die Welt zu begleiten.

Die Operation beginnt so, dass du auf dem Operationstisch liegend abgedeckt wirst. Aus hygienischen Gründen wird vor deinem Oberkörper ein Tuch aufgespannt. Du wirst deinen Kaiserschnitt selbst also nicht sehen können. Lediglich die betreffende Operationsstelle bleibt frei. Des Weiteren wird dir ein Blasenkatheter gelegt.

Für die nun folgende Narkose wird zumeist eine örtliche Betäubung (PDA oder Spinalanästhesie) vorgenommen. So bleibst du schmerzfrei, aber bei Bewusstsein. Diese Prozedur dauert in der Regel etwa 30 Minuten. Eine Vollnarkose ist nur in Ausnahmefällen vorgesehen.

Es wird ein acht bis zwölf Zentimeter langer Schnitt entlang deiner Schamhaargrenze (Unterbauch-Querschnitt) durchgeführt. Mit einem weiteren kleinen Schnitt wird dann der Uterus aufgeschnitten. Dieser Schnitt wird der Arzt mit seinen Händen vergrößern, um dann dein Kind herauszuholen. In manchen Fällen erfolgt die Öffnung des Uterus rein manuell, da die Verheilung so optimaler verläuft. Anschließend wird die Nabelschnur durchtrennt und während ein OP-Assistent dein Kind säubert und in Handtücher wickelt, um es dir zu überreichen, wird der Arzt auch die Plazenta aus dir herausholen.

Die Nachteile der Operation können unter anderem hoher Blutverlust oder Blutgerinnsel sein, benachbarte Organe können verletzt werden und im Anschluss kann es zu Komplikationen bei der Verheilung, in manchen Fällen auch zu posttraumatischen Belastungsstörungen, kommen. Weitere Nebenwirkungen sind möglich.

Für dein Kind ist die vaginale Geburt risikoreicher, als durch Kaiserschnitt. Jedoch ist es später eventuell anfälliger für Infekte, da es nicht mit deiner natürlichen vaginalen Bakterienflora in Kontakt gekommen ist. Auch Bindungsstörungen sind möglich.

In vielen Krankenhäusern ist es gestattet, dass der Partner im Falle eines Kaiserschnittes anwesend ist. Eine Ausnahme bildet regulär nur ein Notfall-Kaiserschnitt. Es bietet sich für deinen Partner an, während des Eingriffs, bei dir am Kopfende zu verweilen. Du kannst ihn darum bitten dir zu berichten, was passiert, wenn du dies erfahren möchtest. Die reine Operationszeit beträgt zwischen 15 und 30 Minuten. Wenn der Eingriff abgeschlossen ist, könnt ihr euer Kind gemeinsam empfangen und begrüßen.

Von den Nachwehen wirst du nach einem Kaiserschnitt nicht verschont bleiben. Deine Bauchnaht verheilt in der Regel nach etwa acht bis zwölf Tagen. Es ist wichtig, dass du dich schon kurz nach der Operation vorsichtig bewegst, um Blutgerinnsel zu vermeiden. Dies kann in den ersten Tagen noch sehr schmerzhaft sein.

Deine Hebamme wird in den ersten Wochen deinen Bauch massieren, um die Heilung zu beschleunigen. An einem Rückbildungskurs solltest du unbedingt teilnehmen, damit deine Bauchdecke nicht deformiert bleibt. Die Narbenheilung kannst du außerdem mit regelmäßiger Massage und Heilsalben beschleunigen.

Hurra! Euer Kind ist da!

Vielleicht hast du es noch in der Eröffnungsphase angezweifelt, aber hältst du dein Kind erstmal in den Armen, ist dies ein wunderbares erleichterndes Gefühl voller Liebe. Dabei ist die Art und Weise, auf die dein Kind das Licht der Welt erblickt hat, zweitrangig. Wichtig ist, dass ihr nun alle zusammen seid. Um dieses Gefühl zu verstärken, wird das „Bonding“ durchgeführt.

Direkt nach der Geburt wird dir dein nacktes Kind auf die bloße Brust gelegt, damit ihr euch mit einem direkten Hautkontakt spüren könnt. Viele Frauen beschreiben diesen Moment als überwältigend. Du musst dich jedoch nicht sorgen, sollte dieses Gefühl nicht sofort einsetzen. Du hältst nun einen neuen kleinen Menschen im Arm, an den du dich erst einmal gewöhnen musst. Und wenn dies drei Tage oder auch Wochen dauert, ist dies noch nicht besorgniserregend.

Mit der vaginalen Geburt deines Kindes ist der Geburtsprozess noch nicht abgeschlossen. Es muss im Anschluss noch die Plazenta geboren werden. Erfolgt dies nicht rasch genug, wird dir zusätzliches Oxytocin verabreicht, um die Plazenta schneller abzulösen. Auch diese Geburt wird von Wehen begleitet, die jedoch wesentlich weniger intensiv, eher wie Krämpfe, von dir erlebt werden.

Sollte für dich durch die Geburt ein Dammriss entstanden sein, wird dieser Riss nach der Geburt genäht. Es ist leider nicht zu verleugnen, dass eine Geburt eine blutige Angelegenheit ist. Oft bist du jedoch die Person, die am wenigsten davon mitbekommt. Dein Partner sollte auf diese Situation jedoch vorbereitet sein.

Möchtest du dein Kind stillen, so wird dir die Hebamme einige Zeit nach der Geburt behilflich sein, dein Kind an deine Brust anzulegen und es wird die ersten, noch unbeholfenen Saugbewegungen durchführen. Nun beginnt eine Zeit gemeinsam mit deinem Kind.

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