
Der vierte Schwangerschaftsmonat liegt hinter dir. Nun liegt die Hälfte der Schwangerschaft schon hinter dir und dein Kind wächst und gedeiht. In der 21. SSW ist dein Kind bereits so groß und schwer wie eine Karotte, also etwa: 26,7 cm und 360 g. Zwischen der 22. und 24. SSW ist es in seinen Maßen vergleichbar mit einer Aubergine zwischen 28 bis 30 cm und 430 bis 600 g.
Was passiert jetzt in mir?
Dein Kind wächst stetig weiter und es sieht nun schon so aus, wie es bei der Geburt aussehen wird, nur ist es jetzt noch natürlich wesentlich kleiner, als später bei der Geburt. Um den Herzschlag deines Kindes zu hören, ist ab dem sechsten Monat kein Ultraschallgerät mehr von Nöten. Nun kann man diesen auch mit einem Stethoskop hören.
Ab der 21. SSW werden die Blutzellen des Babys nicht mehr von dessen Leber und Milz, sondern vom eigenen Knochenmark produziert.
Die Motorik wird ab der 22. SSW immer gezielter und das Baby bereitet sich immer mehr auf die Welt da draußen vor. Nun ist es auch so weit, dass dein Kind im Bauch Stimmen wiedererkennen kann.
In der 23. SSW beginnt das Lanugohaar nachzudunkeln und auch die Haut wird immer stärker pigmentiert und ist weniger durchsichtig. Der wirklich wichtige Entwicklungsschritt ist nun jedoch das starke Wachstum, das deinem Kind bevorsteht. Sowohl die Motorik als auch das Gehirn machen dabei riesen Sprünge. So hat dein Baby bereits angefangen REM-Schlafphasen (Tiefschlafphasen) zu erleben. Sein Erinnerungsvermögen baut sich weiter aus.
Die Gebärmutter wandert weiter nach oben und befindet sich jetzt vier Zentimeter über dem Bauchnabel. Diese Wanderung wird fortsetzen und dein Bauch sich weiter ausdehnen, da dein Kind in der 24. bis 28. SSW sein Gewicht verdoppeln wird.
Das Gehör des Kindes wird immer empfindlicher und so kann es sein, dass es sich nun bei lauten Geräusche erschrickt und dabei stark zuckt.
Welche Zwillingsbesonderheiten gibt es?
Eine Gewichtszunahme von etwa 700 g pro Woche ist, wenn du mit Zwillingen schwanger bist, völlig in Ordnung. Dein Gynäkologe wird genaustens Buch darüber führen, wie deine Gewichtszunahme verläuft und dich informieren, solltest du von der regulären Gewichtskurve abweichen. Wichtig ist es für dich zu wissen, dass bei einer Zwillingsschwangerschaft das Risiko für ein Karpaltunnelsyndrom steigt.
Solltest du mit deinem Partner eine Flugreise planen, achte bitte darauf, dass für dich andere Bedingungen zur Beförderung gelten. In jedem Falle ist es notwendig, dass du eine Flugfähigkeitsbescheinigung bzw. Unbedenklichkeitserklärung mit dir führst. Diese muss dir zuvor vom Gynäkologen oder der Hebamme ausgestellt werden.
Welche Symptome erwarten mich?
Wadenkrämpfe können ab der 22. SSW vermehrt auftreten. Dein ganzer Körper stellt sich immer mehr auf die Geburt ein. So können deine Brüste jetzt schon Milch absondern. Daher empfiehlt es sich Pads zu besorgen, die diese Milch auffangen und dich vor unschönen Flecken auf deiner Kleidung bewahren. Pads gibt es eingeschweißt und zum einmaligen Gebrauch in Drogeriemärkten. Nachhaltiger sind jedoch waschbare Einlagen.
Rückenschmerzen, Dehnungsstreifen und ein nachlassender Gleichgewichtssinn bzw. ein sich verlagernder Schwerpunkt, sind Dinge, die sich ab der 24. SSW weiter verstärken. Achte bitte beim Treppensteigen darauf dich festzuhalten. Es ist bekannt, dass einige Frauen empfindlicher auf Sonnenlicht reagieren, sich ihr Schlafrhythmus verändert und auch das Zahnfleischbluten häufiger auftritt. Die stetig wachsenden Brüste können nun auch zu Schmerzen in den Schultern führen.
Was geschieht bei der Vorsorgeuntersuchung?
Bei der in diesem Monat anstehenden Vorsorgeuntersuchung, werden die üblichen Routineuntersuchungen durchgeführt. Es wird darauf geachtet, ob ein Bluthochdruck vorliegt. Dieser kann zu Durchblutungsstörungen in der Plazenta führen. Hohe Wassereinlagerungen können eine Einschränkung der Nierenfunktion verursachen und können somit ebenfalls dein Kind gefährden. Es gilt sie gegebenenfalls entsprechend zu behandeln und im Verlauf deiner Schwangerschaft besonders im Auge zu behalten.
Zu Anfang deiner Schwangerschaft wurden aus deinem Bluttest verschiedene Erkenntnisse gezogen. Bei dieser Vorsorgeuntersuchung kann es sein, dass ein weiterer Bluttest durchgeführt wird, wenn dein Rhesusfaktor negativ ist (Antikörper-Suchtest-Kontrolle) oder deine Immunität gegen Röteln nicht ausreichend war (Röteln-Antikörpertest-Kontrolle). Genauere Informationen findest du in Kapitel 9, in dem auch die Eintragungen im Mutterpass erklärt werden.
Solltest du unter starken Hüft- oder Rückenschmerzen leiden, kannst du deinen Gynäkologen darum bitten, dir einen Hüftstützgurt zu verschreiben. Dieser kann dich im Alltag entlasten und die Beschwerden mindern.
Wie kann ich mich außerdem vorbereiten?
Homöopathische Mittel behandeln den Körper als Ganzes. Da dein Körper und dein Kind einzigartig sind, solltest du darauf achten, Mittel zu wählen, die auf dich abgestimmt sind. Auch die hier ausgesprochenen Empfehlungen können nicht schaden, ersetzen jedoch nicht den Besuch beim Homöopathen oder Heilpraktiker.
Eine einfache Unterstützung für mehr Wohlbefinden liefert die Zubereitung von Tee. Frauenmanteltee hilft bei hormonell bedingten Stimmungsschwankungen. Himbeerblättertee lockert die Muskulatur, regt die Verdauung und den Stoffwechsel an. Nervenstärkend wirkt Johanniskraut, beruhigend wirken Melissenblätter. Um die Eisenaufnahme zu fördern, unter deren Mangel viele Schwangere leiden, eignet sich Brennesseltee. Die eingenommenen Eisenpräparate können so besser wirken, insbesondere dann, wenn dem Tee einige Tropfen Zitrone beigegeben werden.
Bei etwa drei Tassen täglich, wird sich nach einiger Zeit die Wirkung einstellen. Plötzliche Wunder sind natürlich nicht zu erwarten. Je früher mit dem Konsum der Tees in der Schwangerschaft begonnen wird, desto besser kann sich dies auf den Verlauf der Schwangerschaft auswirken.
Wie kann mich mein Partner unterstützen?
Es lohnt sich ab jetzt nach einem Geburtsvorbereitungskurs Ausschau zu halten. Gemeinsam macht dies noch mehr Freude. Auch andere Kurse, wie Wickelkurse oder Erste-Hilfe am Kind, können spannend sein. Krankenhäuser, Kirchenverbände oder auch einige Zusammenschlüsse von Hebammen bieten diese Fortbildungen an. Teilweise werden die Kosten hierfür von der gesetzlichen Krankenkasse getragen oder fallen unter die Zusatzleistungen einer Krankenkasse.
Manchmal hat der Partner aus beruflichen Gründen keine Zeit für die Teilnahme oder zeigt wenig Interesse an diesen vermeintlichen „Schwangeren-Treffen“. Bevor du unvorbereitet in die Geburt gehst, ist es gut zu wissen, dass es auch Geburtsvorbereitungskurse ausschließlich für schwangere Frauen gibt. Für manche Themen ist es sogar von Vorteil einen Kurs aufzusuchen, den nur schwangere Frauen besuchen. Intime Details lassen sich in solchen Runden oft leichter besprechen.
Inhalte des Geburtsvorbereitungskurses sind unter anderem Schwangerschaftsbeschwerden, Übungen und Anregungen, um diese zu lindern, Inhalte des Mutterpasses, Atemübungen zur Bewältigung der Wehen und zur Geburt, Geburtshaltungen, Geburtsphasen, Klinikaufenthalt, Wochenbett, Informationen zum Stillen und vieles mehr.
Handelt es sich nicht um einen komprimierten Wochenendkurs, so werden in der Regel 14 Veranstaltungen stattfinden. Besonders, wenn dies dein erstes Kind sein wird, ist der Besuch eines Vorbereitungskurses viel wert. Nicht zuletzt entstehen hier oft Kontakte zu anderen Müttern, mit denen du dich sogar über die Schwangerschaft hinaus austauschen kannst.
Besuchen kannst du einen dieser Kurse meist ab der 24. SSW. Spätestens zur 28. SSW solltest du mit einem Vorbereitungskurs begonnen haben, damit du auch die letzten Kurseinheiten noch genießen kannst, bevor die Geburt deines Kindes stattfindet.
Mit zunehmendem Umfang deines Bauches wächst bei so manchem Mann die Hemmung vor dem Geschlechtsverkehr. Soweit dein Gynäkologe nichts dagegen einzuwenden hat, ist dies auch während der Schwangerschaft unbedenklich. Ihr müsst lediglich die Position, die für euch am besten geeignet ist, finden. Das Kind ist durch das Fruchtwasser sehr gut abgeschirmt. Der Muttermund wird außerdem von einem Schleimpfropf versiegelt.
Was hilft mir im Alltag?
Es kann sein, dass dir nun ungefragt Menschen über den Bauch streicheln wollen, um dir ihre Glückwünsche auszudrücken. Dies ist sicherlich nicht böswillig gemeint, doch du hast jedes Recht darum zu bitten, dass dies unterlassen wird, falls dir nicht danach ist. Ähnlich verhält es sich mit gut gemeinten Geschenken, die für euch überflüssig, nutzlos oder einfach nicht in Frage kommen. Du musst nichts horten, sondern kannst es freundlich, aber bestimmt, ablehnen.
Auch werden schwangere Frauen mit Ratschlägen von Müttern überschüttet. Dahinter steckt sicherlich eine gute Absicht, doch kann es deine Nerven strapazieren. Besondere Vorsicht ist geboten, wenn dir Naturheilmittel von Müttern angeboten werden, die diese nicht aufgebraucht haben. Sicherlich kannst du sie aufbrauchen und nur wenige Naturheilmittel haben Nachwirkungen. Im schlimmsten Fall wirken sie einfach nicht. Aber hierbei wird der Ansatzpunkt dieser Mittel missachtet. Informiere dich vorab genau, ob dieses Mittel zu deinen Bedürfnissen passt.
Erfahre hier, was sich ab dem sechsten Schwangerschaftsmonat verändert.