Im achten Monat schwanger

Der siebte Monat deiner Schwangerschaft ist nun vorüber. Im vorletzten Monat deiner Schwangerschaft, also in den SSW 33 bis 36, ist dein Kind mit 43 bis 47 cm und 1.900-2.600 g so groß und schwer wie eine Ananas und bestimmt genauso süß.

Was passiert jetzt in mir?

Ein Kind, das in der 33. SSW geboren wird, wird nur wenige medizinische Hilfe benötigen. Die Knochen des Babys werden immer stabiler. Nur die Schädelknochen werden nicht miteinander verwachsen, damit es besser durch den Geburtskanal passen wird. Das Gehirn wächst weiter und kann nun neben der Atmung und der Körpertemperatur auch die Verdauung kontrollieren.

Welche Zwillingsbesonderheiten gibt es?

Es ist sehr wahrscheinlich, dass du nun bald entbinden wirst. Viele Ärzte raten zu einem terminierten und somit geplanten Kaiserschnitt. Das Ziel ist das Wohlbefinden von Mutter und Kind. Natürlich liegt es in deinem eigenen Ermessen, ob du dich für diesen Eingriff entscheiden möchtest. Auch wird dir zu einer Entbindung im Krankenhaus geraten werden, da hier die medizinische Notfallversorgung sichergestellt ist.

Welche Symptome erwarten mich?

Auch wenn die begleitenden Beschwerden zunehmen, solltest du sofort einen Arzt kontaktieren, wenn es sich schlimmer, also anders als vorher und ungewohnt, anfühlt. Es ist besser, einmal zu viel und zu früh einen falschen Alarm auszulösen, als dass du dich und das Baby in Gefahr bringst. Übelkeit und Erbrechen sind, sollten sie dich nicht die ganze Schwangerschaft hindurch begleitet haben, in dieser Phase keine normalen Begleiterscheinungen. Auch bei Sehstörungen solltest du sofort deinen Gynäkologen kontaktieren.

Es kann passieren, dass sich dein Bauchnabel nach außen stülpt. Dies kann lustig aussehen, ist jedoch leider oft schmerzhaft. Hauptsächlich kommt die Überempfindlichkeit daher, dass der Nabel über Jahrzehnte nach innen gestülpt war und an reibende Kleidung nicht gewohnt ist. Die Stelle mit Lavendelöl einzureiben kann schmerzlindernd wirken. Nach der Geburt zieht der Nabel sich bald wieder nach innen zurück und nur sehr selten kommt es zum Nabelbruch, der vom Arzt behandelt werden muss.

Was geschieht bei der Vorsorgeuntersuchung?

Ein Vorsorgetermin ist die optimale Gelegenheit, um sich über die verschiedenen Betäubungsarten bei der Geburt zu informieren. Auch bei deiner Hebamme oder im Vorbereitungskurs kannst du diese Informationen erhalten. Natürlich steht es dir frei, dich bewusst gegen eine Betäubung zu entscheiden, denn dies ist ein medizinischer Eingriff, der auch Risiken bergen kann. Außerdem kannst du bei diesen Untersuchungen deinen Geburtsplan besprechen.

Neben den Routineuntersuchungen innerhalb der Vorsorge, wird in diesem Monat eine HBs-Antigen (HBsAg) Bestimmung durchgeführt. Es wird festgestellt, ob du den Hepatitis-B-Virus in dir trägst. Dieser könnte gegebenenfalls bei der Geburt auf das Kind übertragen werden. Fällt der Test positiv aus, wird dein Kind direkt im Anschluss an die Geburt und nach einem Monat erneut geimpft. Häufig wird die Geburt per Kaiserschnitt empfohlen. Auch solltest du dir überlegen, ob du dein Kind stillen willst, da der Hepatitis-B-Virus über die Muttermilch übertragen werden kann. Es kommt dabei jedoch darauf an, wie schwerwiegend deine Infektion ist. Eine Beratung durch deinen Gynäkologen ist wichtig, um alle späteren Schritte absprechen zu können.

Du hast darüber hinaus die Möglichkeit im Rahmen von IGeL eine Doppler-Ultraschalluntersuchung durchführen zu lassen. Hiermit kann deine Plazentafunktionalität festgestellt werden. In der 36. bis 38. SSW kannst du neben der Vorsorgeuntersuchung und dem CTG freiwillig ein GBS-Screening vornehmen lassen. Es wird die Gruppe der B-Streptokokken gesucht, die in deiner Scheide und Darm vorkommen können. Ähnlich dem Hepatitis-B-Virus können auch diese Streptokokken sich bei der Geburt auf dein Kind übertragen. Zu dieser Untersuchung wird allen Müttern geraten, da fast jede dritte Frau unwissentlich hiermit infiziert ist.

Wie kann ich mich außerdem vorbereiten?

Gönne dir so viel Ruhe wie möglich. Die letzte Phase der Schwangerschaft ist kräftezehrend. Spätestens wenn das Kind da ist, wird es mit der Ruhe erst einmal vorbei sein. Daher genieße nun die letzten Tage. Spätestens jetzt solltest du außerdem deine Kliniktasche gepackt haben.

Wie kann mich mein Partner unterstützen?

Es besteht die Möglichkeit der Nabelschnurblutspende. Diese Spende ist vergleichbar mit einer Blutspende, nur dass sie die wertvollen Stammzellen enthält, die höchstwahrscheinlich in einigen Jahren zu medizinischem Einsatz kommen können. Leitet ihr keine Spende ein, wird das Nabelschnurblut entsorgt. Die Formulare für eine Nabelschnurblutspende liegen im Krankenhaus bereit. Vielleicht sind sie dir auch schon beim Besichtigungstermin ausgehändigt worden. Diese Entscheidung gilt es gemeinsam zu besprechen.

Was hilft mir im Alltag?

Einige Schwangere werden damit konfrontiert, dass sie einen verkürzten Gebärmutterhals haben. Dies bedeutet für dich, dass du im Alltag noch mehr Ruhe einhalten solltest. Auf die Schwangerschaftsgymnastik oder Yoga musst du ab dieser Diagnose verzichten. Sicherlich solltest du einige Termine aus deinem Terminkalender streichen, um dir mehr Ruhe gönnen zu können. Den Geburtsvorbereitungskurs kannst du weiterhin wahrnehmen. Eventuell kannst du die dort angewandten Übungen nicht mitmachen. Eine Absprache mit der leitenden Hebamme ist wichtig.

Ab der 34. SSW beginnt für angestellt arbeitende Mütter der Mutterschutz, also die Beurlaubung von der Arbeit. Nach der Geburt dauert der Mutterschutz weitere acht Wochen an. Diese Zeit ist gedacht, um dir die nötige Ruhe zu verschaffen und dich und das Kind zu schonen. Eine Schwangerschaft ist keine Krankheit, aber bis zum allerletzten Tag zu arbeiten bedeutet häufig Stress, der sich ungünstig auf die Geburt auswirken kann.

Erfahre hier, was dich im neunten Monat der Schwangerschaft erwartet.