Im neunten Monat schwanger

Der achte Schwangerschaftsmonat ist vorbei. Dein kleiner Mensch ist nun fast fertig und hat in der 37. bis 40. SSW eine Größe von 48 bis 52 cm und ein Gewicht von etwa 2.800-4.000 g, was ungefähr dem Umfang einer Melone entspricht.

Was passiert jetzt in mir?

Im letzten Monat angekommen, verlangsamt sich das Wachstum deines Kindes. Es hat an Gewicht zugelegt und notwendige Fettdepots aufgebaut. Im Zeitraum der 37. SSW hat sich das Kind zumeist schon gedreht und in Geburtsposition gebracht. Diese Absenkung macht sich äußerlich daran bemerkbar, dass sich die Form des Bauches verändert. Er ist nun tiefer. Dadurch verringert sich der Druck auf die inneren Organe und die damit einhergehenden Beschwerden nehmen ein wenig ab.

Das Fruchtwasser wird auch in der 38. SSW weiterhin von deinem Baby aufgenommen und es bildet sich zum ersten Stuhlgang nach dessen Geburt (Mekonium). Er wird auch Kindspech genannt, da er in Farbe und Konsistenz stark an Pech erinnert. Grünschwarz und klebrig wird er sein. Erschrick nicht, wenn du eigentlich einen normalen Stuhlgang erwartet hast. Nach einiger Zeit wird sich diese normalisiert haben.

In der 39. SSW ist dein Kind vollständig entwickelt und geburtsbereit. Die Geburt selbst erfolgt meist in der 40. SSW. Sich auf den ET zu fixieren ist überflüssig. Gerade einmal fünf Prozent der Kinder werden zum errechneten ET geboren.

In diesen letzten beiden Wochen nimmt dein Baby weiter zu und übt seine Geburtsbewegungen. Dabei wird es so manche Tritte in deine Rippen abgeben. Solltest du bemerken, dass die Aktivität deines Kindes im Bauch nachlässt, ist es unbedingt notwendig, dass du deinen Gynäkologen aufsuchst.

Welche Zwillingsbesonderheiten gibt es?

Falls deine Kinder noch nicht zur Welt gekommen sind, steht die Geburt nun kurz bevor. Dein Gynäkologe wird dich nun zwei Mal wöchentlich untersuchen wollen. Deine Kinder werden bei der Geburt höchstwahrscheinlich leichter sein, als ein einzelnes geborenes Kind. Auch wenn beide Kinder völlig ausgereift sind, kann es sein, dass sie eine Weile im Brutkasten verbringen werden müssen, wenn ihr jeweiliges Gewicht 2,3 kg unterschreitet.

Welche Symptome erwarten mich?

Du wirst ab der 37. SSW eine Zunahme deines Scheidenausflusses feststellen. Dies ist ein gutes Zeichen, denn es bedeutet, dass sich zusätzlicher Gebärmutterschleim bildet, der sich auf die Geburt vorbereitet.

Es ist im letzten Monat besonders wichtig, für dich alles mit Ruhe anzugehen. Dies wird nicht nur zu einer Geburt mit weniger Komplikationen führen, sondern auch die anschließende Genesung beschleunigen.

Die Übungswehen treten nun zunehmend auf und werden ab der 38. SSW außerdem schmerzhaft. Jedoch bleiben sie unregelmäßig. Der Grund für diese Wehen ist die alternde Plazenta, die weiterhin mit Blut versorgt werden soll. Dein Hormonspiegel schwankt zunehmend und dies kann sich auf dein Gemüt niederschlagen. Auch steigert sich die Milchproduktion der Brüste, um die erste Milch, das sogenannte Kolostrum, zu produzieren.

Bei der Überschreitung der 40. SSW wird die Wahrscheinlichkeit steigen, dass die Geburt durch das Platzen der Fruchtblase eingeleitet wird. Ist das Baby bereit zur Geburt, aktiviert das Gehirn die Aussendung chemischer Botenstoffe, die wiederum deine Hormonproduktion anregen und zum Platzen der Fruchtblase führen.

Was geschieht bei der Vorsorgeuntersuchung?

Bitte bringe unbedingt in Erfahrung, ob sich das Kind nun in der richtigen Geburtsposition befindet, also, ob es sich gedreht und abgesenkt hat. Dies ist wichtig, um zu wissen, wie du ins Krankenhaus transportiert werden kannst. Befindet es sich noch weit oben im Geburtskanal, ist es notwendig, dass du liegend im Krankenwagen transportiert wirst.

Sollte sich dein Kind noch nicht gedreht haben, wird dein Gynäkologe oder deine Hebamme dich über externe Manipulation und den Kaiserschnitt informieren.

Im Falle der Überschreitung der 40. SSW wird eine weitere Ultraschalluntersuchung durchgeführt. Beim sogenannten Übertragen, also einer verlängerten Schwangerschaftszeit, wirst du deinen Gynäkologen nun jeden zweiten Tag aufsuchen müssen. Sollte die Schwangerschaft ohne weitere Risiken verlaufen, wird die Geburt trotzdem spätestens nach zehn Tagen über dem ET, also in der 42. SSW, eingeleitet.

Wie kann ich mich außerdem vorbereiten?

Weiterhin besteht ein erhöhter Kalorienbedarf. Solltest du dich zum Stillen entschieden haben, so wird dieser nach der Geburt sogar noch weiter steigern. Achte darauf, dass scharfe Speisen wehenfördernd wirken.

Solltet ihr der Geburt zuarbeiten wollen, empfiehlt es sich, gemächliche Spaziergänge zu unternehmen. Auch Geschlechtsverkehr kann in den letzten Schwangerschaftstagen geburtseinleitend wirken.

Wie kann mich mein Partner unterstützen?

Nun, im Endspurt vor der Geburt, die auch dein Partner sicherlich nicht mehr abwarten kann, gilt es einen klaren Kopf zu bewahren. Er kann sich Gedanken dazu machen, wie das Leben nach der Geburt aussehen kann. Genau vorhersehen kann dies natürlich niemand, doch eine ungefähre Tagesplanung kann eine Orientierung zur Struktur des Tages geben.

Dein Partner kann, wenn die Wehen einsetzen, dafür Sorge tragen, zu messen, in welchen Abständen die Wehen auftreten. Gleichzeitig kann er versuchen, es dir so bequem wie möglich zu machen.

Was hilft mir im Alltag?

Es ist wichtig, dass du versuchst, so viel Ruhe wie möglich zu erhalten. Die Schwellungen, insbesondere an den Beinen, können nun unangenehm stark zunehmen. Dies bedeutet, die Beine hochzulegen, genügend zu trinken und enge Kleidung zu vermeiden.

Manche Paare besprechen in dieser Zeit bereits, wie sie nach der Geburt und dem Wochenbett verhüten möchten, wenn sie wieder Geschlechtsverkehr haben. Stillen und eine zunächst ausbleibende Periode schützt nicht davor, direkt wieder schwanger werden zu können. Regulär solltest du die ersten sechs Wochen nach der Geburt auf Geschlechtsverkehr verzichten und abwarten, bis deine Geburtsverletzungen wieder verheilt sind.

Erfahre hier mehr über die Geburt deines Babys.